23 Feb. 2023

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Sonne entlang der A7: Ansatz und Erfahrungen

Nordholland erforscht Möglichkeiten zur Erzeugung erneuerbarer Energie entlang von Autobahnen. Eines der Pilotprojekte ist "Zon langs de A7". Francois Bonajo (Rijksvastgoedbedrijf) und René Houtwipper (Ecorus) sprechen über die Vorgehensweise bei diesem Projekt und berichten über die Erfahrungen, die sie bereits gemacht haben.

Entlang der Autobahn A7 zwischen Hoorn und Den Oever werden vier Anschlussstellen bei Wognum, Abbekerk, Medemblik und Middenmeer mit Solarfeldern ausgestattet. Dies geschieht im Rahmen von "Zon langs de A7", einem der ersten zehn Pilotprojekte des OER-Programms. Das Pilotprojekt ist Teil der regionalen Energiestrategie Nordholland Nord (RES). Durch die doppelte Nutzung des Raums von Auf- und Abfahrten wird der knappe Raum effizient genutzt.

 

Pilotprojekte

Rijkswaterstaat prüft, ob in Zukunft weitere Autobahnauffahrten entlang der A7 mit Solarfeldern ausgestattet werden können. "Die Pilotprojekte tragen zur Energiewende bei. Sie dienen auch dazu, Erfahrungen zu sammeln, um zu sehen, was funktioniert und was nicht", erklärt Francois Bonajo. Er ist Projektleiter für erneuerbare Energien bei der Agentur für Staatsbesitz. Ein Teil der staatlichen Grundstücke kann von der staatlichen Grundstücksgesellschaft dem Markt angeboten werden.

 

Erkundung im Voraus

Solaranlagen entlang der A7 sind eine vielversprechende Initiative. Eine Erkundung hat ergeben, dass an den vier Anschlussstellen insgesamt etwa 5,5 Hektar für Solaranlagen zur Verfügung stehen. Das ist gut für etwa 5,5 MW Produktionskapazität für grünen Strom.

Vor der öffentlichen Ausschreibung wurde zunächst eine Marktkonsultation durchgeführt, berichtet Bonajo. "Die Durchführbarkeit des Projekts schien schwierig zu sein: Netzüberlastung, ein relativ kleines Gebiet, das sich auf vier Standorte verteilt, zwei beteiligte Grundstückseigentümer und zwei Gemeinden. Die Marktbefragung ergab ein gemischtes Bild".

Dennoch meldeten sich mehrere Parteien, woraufhin das Projekt an Ecorus vergeben wurde. Dieses Unternehmen hat seit 2016 Erfahrung mit der Entwicklung und Realisierung von Solarparks, auch entlang von Autobahnen. "Wir haben den Zuschlag erhalten, weil unser Beteiligungsplan der Politik der Gemeinden entsprach", sagt René Houtwipper. Als Projektleiter für Solarprojekte an Land bei Ecorus ist er für das Projekt Zon langs de A7 verantwortlich.

 

Planung und Durchführung

Die Vorbereitungen für die Zon langs de A7 haben begonnen, aber diejenigen, die erwarten, dass die Solarpaneele bereits in diesem Jahr installiert werden, müssen sich noch gedulden. "Wir geben den Bauherren zwei Jahre Zeit, um ihre Pläne auszuarbeiten. Das ist im Vorvertrag festgelegt. Danach wird das Baurecht geschaffen und die Realisierung kann beginnen", sagt Bonajo.

Woodwipper: "Ich denke, wir werden sehr optimistisch sein, wenn wir in zwei Jahren zur Umsetzung kommen, aber das ist unser Ziel. Die Vorarbeiten sind bereits geleistet, aber es gibt noch keine Genehmigung und keinen Netzanschluss. Wir haben den Vorvertrag unterzeichnet, aber die Planung und die Beteiligung müssen noch erfolgen. Es braucht Zeit, das sorgfältig zu tun."

 

Zusammenarbeit

Auch die Zusammenarbeit mit anderen Parteien braucht Zeit, fügt Woodwipper hinzu. "Wir arbeiten nicht nur mit dem Rijksvastgoedbedrijf zusammen, sondern auch mit dem Rijkswaterstaat, der Provinz Nordholland, den Gemeinden, der Hoogheemraadschap, aber vor allem mit den Menschen, die in unmittelbarer Nähe wohnen oder arbeiten. Alle diese Parteien sind an diesem Projekt beteiligt." Das Projekt umfasst vier Standorte in zwei Gemeinden und mit zwei Landbesitzern, sagt Bonajo. "Das macht es nicht einfacher, weder für uns noch für Ecorus."

Solaranlage entlang der A7 am Autobahnkreuz Abbekerk. Skizze von VlugP Buro voor Stedenbouw en Landschapsarchitectuur aus Amsterdam

 

Sonne entlang der A7 an der Anschlussstelle Abbekerk. Skizze von VlugP Buro für Stadtplanung und Landschaftsarchitektur aus Amsterdam

 

Standardarbeit oder Innovation?

Für Zon entlang der A7 wurden Solarmodule auf dem Boden am Straßenrand gewählt. Das sei die gängigste Methode, sagt Bonajo. "Das ist relativ einfach. Bei Solarmodulen auf Lärmschutzwänden ist die Situation komplizierter, sowohl in technischer als auch in rechtlicher Hinsicht, als wenn die Module auf dem Boden angebracht sind. Hier stellen sich mehrere Fragen: Ist die Lärmschutzwand stark genug, um die Paneele zu tragen, ist sie sicher genug, und wie können wir sie rechtlich korrekt anordnen? Das erfordert zusätzliche Forschung und Anstrengungen, um das richtig zu machen.

Woodwipper: "Es ist auch möglich, Parkplätze entlang der Autobahn oder sogar die Autobahn selbst mit Solarzellen zu bedecken, aber das ist noch experimentell und innovativ. Wenn wir das tun würden, müsste es einen ausgeklügelten Plan geben, der die Sicherheit garantiert. Das erfordert große Vorinvestitionen. Und dann muss man immer abwarten, ob ein solcher Plan angenommen wird. Bei Zon entlang der A7 stellen wir hauptsächlich Solarzellen auf den Boden, also keine Überdachungen.

 

Effizienter und intelligenter Ansatz

Der effizienteste Ansatz besteht darin, so viele Solarmodule wie möglich auf einem Feld zu platzieren, sagt Woodwipper. "Wir wollen den Platz so gut wie möglich ausnutzen. In der Praxis müssen wir jedoch auch andere Aspekte berücksichtigen, wie zum Beispiel die Zugänglichkeit der Solarmodule für die Wartung. Außerdem müssen wir sicherstellen, dass das Solarfeld auf intelligente Weise an das Stromnetz angeschlossen werden kann, entweder über einen bestehenden Anschluss oder über einen neuen Anschluss. Für einen neuen Anschluss muss ein Kabel zu einem Umspannwerk gezogen werden, vorzugsweise in der Nähe. Dies bestimmt nicht nur die Kosten und die Amortisationszeit, sondern auch die Belastung des Stromnetzes.

 

Verringerung der Netzüberlastung

"Selbst ein relativ kleines Projekt wie Solar entlang der A7 hat Auswirkungen auf die Netzbilanz. Um die Überlastung des Netzes zu verringern, sucht Ecorus nach einem bestehenden Netzanschluss, erklärt Woodwipper. "Wir haben die Zusammenarbeit mit FastNed gesucht, das an zwei der vier Standorte Ladestationen betreibt. Diese Ladestationen haben bereits einen Anschluss, aber auch einen Bedarf an Strom. Wir werden gemeinsam prüfen, was möglich ist. Wir schauen uns auch einen Windpark und ein Gewerbegebiet an, die uns mit einem bestehenden Netzanschluss helfen können."

 

Landschaftsbau

Woodwipper: "Die Integration in die Landschaft ist immer der Ausgangspunkt für jeden Solarpark. Das ist wichtig, um Unterstützung in der Region zu schaffen. Fast jeder ist für die Energiewende, aber wenn von Windrädern oder Solarparks im eigenen Garten die Rede ist, sieht das anders aus. Deshalb ziehen wir immer einen Landschaftsarchitekten hinzu. Das haben wir bei diesem Projekt bereits getan. Bei der Vorregistrierung haben wir schon einige Ideen für die Landschaftsgestaltung in der Nähe der A7 gezeigt. So wird zum Beispiel auch viel Wert auf den Erhalt des vorhandenen Grüns gelegt."

 

Beteiligung der Anwohner

"Wir suchen gemeinsam mit den Anwohnern nach Möglichkeiten, den Solarfeldern einen zusätzlichen Wert zu verleihen. Die Anwohner haben oft gute Ideen, die wir bei der Entwicklung dieses Projekts nutzen wollen", sagt Houtwipper.

Bonajo: "Ein Anwohner hat viel mehr Gefühl für die Nachbarschaft und weiß, was vor sich geht und was gut für die Gegend ist. Dieser Input ist wertvoll."

Houtwipper: "Einverstanden. Wir wollen so früh wie möglich die Kommunikation mit der Nachbarschaft suchen. Das ist notwendig, wenn man 25 Jahre lang gute Nachbarn sein will."

Die Anwohner werden in Zon entlang der A7 von Ecorus einbezogen, sagt Houtwipper. "Mein Ziel ist es, dass der Kommunikations- und Partizipationsplan von der gesamten Projektgruppe mit Kunden getragen wird. Zu diesem Plan gehören die Organisation eines Informationsabends, die Ansprache aller relevanten Parteien und die Einrichtung einer Website zum Nutzen des Projekts. Auch Gespräche am Küchentisch gehören dazu und sind mindestens genauso wichtig wie die großen Treffen. Es geht um den Prozess, den Inhalt und die Beteiligung".

 

Finanzielle Beteiligung

Die finanzielle Beteiligung ist auch für die Anwohner wichtig, sagt Woodwipper. "Wie dies umgesetzt wird, hängt von den Wünschen und der Politik der Gemeinden, aber auch von den Bedürfnissen der Anwohner ab. Warten sie auf einen Umweltfonds, aus dem lokale Projekte und Vereine finanziell unterstützt werden können? Oder wollen sie die Energiearmut bekämpfen, indem sie die Energietarife senken? Medemblik und Hollands Kroon haben angedeutet, dass sie Letzteres für wichtig halten."

Für die finanzielle Beteiligung gibt es vier Möglichkeiten: eine finanzielle Beteiligung durch Aktien oder Anleihen, ein Anwohnerprogramm (bei dem die Anwohner Vorteile erhalten, z. B. einen Rabatt auf Ökostrom oder einen Beitrag, um ihre Häuser nachhaltiger zu gestalten), ein Umweltprogramm (z. B. ein Beitrag zu einem Umwelt- oder Nachhaltigkeitsfonds) und lokales Eigentum oder Miteigentum.

"Wir werden untersuchen, welche der vier Optionen für dieses Projekt geeignet sind", sagt Woodwipper. "Bei der Erkundung arbeiten wir mit SolarPanelShare.com zusammen. Außerdem werden wir uns mit lokalen Energiegenossenschaften wie der North Holland Energy Cooperative (NHEC) in Verbindung setzen."

 

Durchführbarkeit

Bonajo: "In unseren Ausschreibungsunterlagen versuchen wir auch, lokale Wünsche und die Kommunalpolitik zu berücksichtigen. Das haben wir auch bei diesem Projekt getan. So wurde zum Beispiel der Beteiligungsplan anhand der Gemeindepolitik geprüft, die Hollands Kroon und Medemblik ausgearbeitet haben. Wir haben auch darauf geachtet, dass die beiden Gemeinden eine einheitliche Politik in diesem Bereich verfolgen. Dadurch werden Unklarheiten bei der Umsetzung vermieden, wenn das Projektgebiet zwischen zwei Gemeinden aufgeteilt ist, wie im Fall von Zon entlang der A7. An allen Kreuzungen gelten die gleichen Bedingungen.

 

Langfristige Auswirkungen

Solaranlagen entlang von Autobahnen sind eine gute Investition, sagt Houtwipper. "In allen RESs sehen Sie, dass Solaranlagen entlang von Autobahnen als unbedenkliche Bereiche gelten. All diese Streifen sind fast alle eingefärbt. Ich denke auch, dass dies logische Orte sind, um Solarzellen aufzustellen. In einem Wiesenvogelkerngebiet oder einem Natura 2000-Gebiet sollte man das nicht wollen, aber viele Standorte entlang bestehender Infrastruktur sind potenziell vielversprechend. Wir alle können das Wissen und die Erfahrungen, die wir aus diesem Projekt gewinnen, für zukünftige Entwicklungen nutzen. Damit arbeiten wir langfristig."

 

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